ich bin zum zweiten Mal von Eurem Film über die „Weite Reise“ begeistert. Jetzt, nach fünf Jahren, plant Ihr ein neues Zuhause für Euch, Eure Kinder, und vielleicht noch anderen (älteren?) Mitglieder Eurer Familie zu errichten. Ihr habt Recht, zum guten Leben braucht man nicht unbedingt Glück. Es reicht, kein Pech zu haben. Und den Mut der Natur zu vertrauen. Da Eure Vision (und Träume) mit meinen ziemlich übereinstimmen, stelle ich Euch meine Vision von globalem Wohnen im Grünen etwas mehr detailliert vor. Vielleicht könnt Ihr etwas davon für Euch übernehmen. Es wäre ein guter Anfang die Phantasie um die Erfahrung zu erweitern.

Es fängt alles mit der allerwichtigsten Frage um den Sinn unseres Lebens. Im breitesten Blick, geht es vor allem um die „Heilung“ der Demokratie. Keine heutige Ausführung der Demokratie ist für die nächsten Jahrhunderte tragbar. In meinem letzten Buch („Ich, Du, und Wir Alle“) schlage ich deshalb vor, uns wieder auf die natürliche Einheit jeder menschlichen Gesellschaft, die Basis Familie, zu besinnen. Ihre natürlichen Quanten-Stufen stellt die folgende Tabelle vor.

Menschliche Gruppe;
Anzahl der Menschen
StufeUntergruppen der GruppeErreichbare
persönliche Kontaktweite
Welt; ~ 5000 M912 Kontinente140 Nationen
Kontinent; ~ 430 M812 Nationen140 Großstädte
Nation; ~ 36 M712 Großstädte140 Städte
Großstadt; ~ 3 M612 Städte140 Bezirke
Stadt; ~ 0.25 M512 Bezirke140 Sippen
Bezirk; ~ 20-21 T412 Sippen140 Großfamilien
Sippe; ~1700312 Großfamilien140 Basis Familien
Großfamilie; ~140212 Basis Familien140 Personen
Basis Familie; 1214 Kinder, 4 Eltern,
4 Großeltern
Alle 12

Nur diese natürliche Hierarchie der einzelnen Stufen unserer Weltgemeinschaft verschafft uns, wie ich meine, eine reale Möglichkeit eine familiär-partizipative Demokratie zu kreieren, in der nicht das Unmögliche versucht wird (nämlich, Milliarden von einzelnen Stimmen zu berücksichtigen), sondern die in der Natur ganz oft beobachtete Regel akzeptiert wird, dass ein Repräsentant einer bestimmten Gruppe diese ganze Gruppe auf den entsprechend höheren Stufen der Demographischen Hierarchie vertreten darf und kann. Diese Regel wird durch die natürliche Begrenzung verursacht, dass jeder von uns maximal 140-150 andere Menschen durch ihres ganzes Leben aktiv begleiten kann. Für mehr aktiver „Menschlichkeit“ reicht unsere biologische „Erkennungskapazität“ nicht aus. Im praktischen Beispiel (aus meinem Buch) erkläre ich das noch etwas genauer.

„Der demokratisch gewählte Verwalter (Anführer) einer höheren Untergruppe kennt noch persönlich die Verwalter von allen 140 Untergruppen zwei Stufen tiefer in der gesamten Organisation der Weltweiten menschlichen Gemeinschaft. Zum Beispiel, der Verwalter einer Stadt kennt persönlich alle Anführer der 140 Sippen, die in seiner Stadt leben. Das ermöglicht ihm alle täglichen Probleme, wie auch die Zukunftspläne dieser Stadt, gemeinsam mit allen Einwohner zu lösen. Das wiederum ist möglich, weil die Anführer der Sippen bereits ihrerseits persönlich die Vertreter aller Basis Familien in jeder einzelnen Sippe kennen. Auf eine ähnliche Weise kennt auch der Chef einer Weltverwaltung, was auch immer wir uns als solche vorstellen wollen, die Anführer aller 140 (heute etwas mehr) Nationen der ganzen Welt. Nur dann, davon bin ich überzeugt, kann man auf eine gerechte und produktive Zusammenarbeit der gesamten Weltgemeinschaft hoffen. Und nur solche gerechte, auf dem wirklichen Vertrauen basierende Zusammenarbeit, kann die Blutspuren der Geschichte wirklich beenden und die Zukunft von mehreren nachfolgenden Generationen sichern.“

Und jetzt direkt zu Euch, liebe Gwen und Patrick. Einer von meinen praktischen Vorschlägen, wie wir die Welt neu organisieren müssen ist, dass kein Privateigentum von keinem Stück der Erde mehr zugelassen werden kann. Die Erde (das Land, die Gewässer, die Atmosphäre) gehören uns allen und müssen von einer Globalen Weltadministration verwaltet werden. Sie wird aber verpflichtet jeder Basisfamilie (von etwa 12 Personen in 3 oder 4 Generationen) 1 Hektar Land für lebenslange Pacht (natürlich kostenlos) zu Verfügung zu stellen (mehr Details brauchen wir hier nicht zu zitieren). Ich stelle mir also vor, eine Basisfamilie, wie die Eure, nutzt so einen Stück Land zum Beispiel so, wie die untere Skizze es vorschlägt. Jedes Kästchen hat die Fläche von 100 m².

Die „Blöcke“ A sind Häuser für die einzelnen Generationen, oder anders geteilten Untergruppen der Basis Familie. B ist gedacht als Haus der Begegnungen für alle Familienmitglieder und für Gäste, und W als Wirtschaftshaus für Einrichtung, die alle gemeinsam nutzen (und dadurch nur einmal für die 12 Personen zu beschaffen wäre). Die gelben Flächen stehen der Kreativität und den Träumen der Einwohner frei zu Verfügung.

So eine Basis Familie lebt aber natürlich nicht alleine. In den benachbarten Flächen wohnen im Idealfall die anderen Angehörigen der Großfamilie Eurer Basis Familie (die Geschwister Eurer Großeltern, Eurer Eltern, Eure – wenn es so weit ist – erwachsenen Kinder mit ihren eigenen Basis Familien. Schätzungsweise werden das 12 Basis Familien. Stellt man sich jetzt Euer neues 1-Ha-Zuhause als ein Blatt eines abstrakten Baumes vor, kann eine Siedlung für Eure Großfamilie so aussehen, wie ein Zweig mit zwölf Blätter (die die Ellipse links oben oder auch rechts unten einschließt). Der ganze Baum wird eine Siedlung für Eure ganze Sippe (mit statistisch 1728 Personen) symbolisieren.

In der roten Ellipse kann man sich alle Einrichtungen vorstellen, die die ganze Sippe gemeinsam nutzen möchte oder muss. Wir träumen jetzt nur noch eine Stufe weiter. Ein Bezirk einer „Stadt“, die 11 weitere Sippen beherbergt, könnte so aussehen.

Obwohl jedes einzelne Blatt noch zu sehen ist, die Gärtnereien, die Spielplätze für Kinder, und sonstiges können durch entsprechende Bewaldung ganz schön in die Natur eingebettet werden. Und trotzdem, man braucht höchstens ein Fahrrad, um die (beruflichen, kulturellen, spirituellen, administrativen) Bezirkseinrichtungen zu erreichen.

Um die Phantasie nicht nur als Utopie enden zu lassen, hier noch einige Zahlen, die beweisen sollen, dass sich auch so dicht besiedeltes Land, wie Deutschland, so einen Traum erlauben könnte, wenn man sich nur traut, die Phantasie in die Erfahrung umzuwandeln.

1 Million Menschen bedeutet (statistisch) 579 Sippen = 48.2 Bezirke = 4 Städte. Ein Zweig unseres abstrakten Baumes (1 Sippe mit 1728 Einwohner) benötigt eine Fläche von etwa 3 km². Das ergibt 1.736 km² für 1 Million Einwohner. Oder andersrum: 40 km² / 1 Bezirk; 480 km² / 1 Stadt; 5760 km² / 1 Großstadt; 69.000 km² / 1 statistische Nation (36 Millionen Einwohner); oder am Ende 142.400 km² /82 Millionen Einwohner (Deutschland). Wichtig zu bemerken, wir haben die „Siedlungsflächen“ ziemlich großzügig bemessen. Aber warum auch nicht?

Deutschland Fläche beträgt 357000 km². Davon sind: Grünflächen (2,2%) 7.686 km²; Landwirtschaft (53,5%) 191.119 km² ; Forstwirtschaft (29,5%) 105.432 km² ; Wasserflächen (1,9%) 6.749 km² ; bebaut sind (8%) 28.500 km². Für Deutschland weist die amtliche Flächenstatistik 51.693 km² Fläche für Siedlung und Verkehr zum Ende des Jahres 2020 aus; davon waren etwa 43,7 % versiegelt.

Würde man gleich damit anfangen, die Agrarflächen, die dazu missbraucht werden, das Essbare zu produzieren, das wir tagtäglich wegwerfen, die Autobahnen, die brachliegenden Industrieflächen und andere unbenutzten Flächen, in unsere „grünen“ Siedlungen umzuwandeln, könnten Eure Enkelkinder, Gwen und Patrick, schon ganz andere, viel enger an die Natur gebundene Kindheit haben, als Eure Generation sie noch erlebt hat.