In der Wissenschaft geht es nicht in der ersten Linie um die richtige Erklärung eines Problems, sondern um die richtige Frage, die uns überhaupt auf die Notwendigkeit einer Erklärung für dieses Problem aufmerksam macht. Die Gabe eines Wissenschaftlers, die richtigen Fragen stellen zu können, ist die notwendige Voraussetzung für einen Fortschritt, den dieser Wissenschaftler in seinem Fach leisten kann. So ein begabter Wissenschaftler in der Philosophie scheint mir Hanno Sauer zu sein. In seinem Buch "Moral; Die Erfindung von Gut und Böse" (Piper, 2023) stellt er viele richtigen Fragen, die zu der Geschichte der Menschwerdung gestellt werden müssen, um diese Geschichte, besser als bisher, erzählen zu können.
Auf der Seite 23 fragt Hanno Sauer:
"Aber warum war das Sozialleben für unsere Vorfahren so wichtig? Warum begann unsere Fähigkeit zu kooperieren eine so wichtige Rolle einzunehmen?"
Und auf der Seite 46 stellt er noch mehr detaillierte Fragen dazu:
"Wie schaffte es die Evolution, altruistische oder kooperative Tendenzen zu erzeugen, obwohl diese - so scheint es zumindest - notwendigerweise unsere reproduktive Fitness reduzieren? Wie könnte es jemals für mich vorteilhaft sein, einem anderen zu helfen? Wie konnte es sich jemals auszahlen, mein Selbstinteresse dem Wohlergehen der Gemeinschaft unterzuordnen?"
Hanno Saur gibt natürlich auch seine Antworten zu diesen wichtigen Fragen. Auf Seite 59 lesen wir, zum Beispiel:
"Um zu erklären, wie das erstaunliche Ausmaß menschlicher Kooperation möglich wurde, greift eine zunehmende Anzahl an Wissenschaftlern auf den Begriff der Gruppenselektion zurück. Die Idee ist hier, dass wir Menschen die Fähigkeit zu umfangreicher Kooperation entwickelt haben, weil sich nur Gruppen mit hyperkooperativen Mitgliedern im Wettkampf um knappe Ressourcen in unserer Umwelt evolutionärer Angepasstheit gegen andere Gruppen durchsetzen konnten. ... Und es ist auch richtig, dass, obwohl egoistische Individuen altruistische Individuen schlagen, Gruppen von Altruisten Gruppen von Egoisten überlegen sind."
Meine (P.J.) Antwort auf diese wichtigen Fragen kann viel tiefer und detaillierter gegeben werden, weil ich über das einmalige Werkzeug der Universalen Philosophie des Lebens, die Universale Zeitskala, verfüge. Diese Zeitskala ordnet alle vergangenen Perioden der Evolution des Sonnensystems, und des Lebens auf unserem einzigartigen Planeten dieses Systems, entlang einer gemeinsamen Skala der nicht linearen, sondern zirkulierenden Zeit in unserem quantisierten Universum.
Was die meisten, einschließlich Hanno Sauer, Evolutionsforscher betreiben, ist eine Analyse einer logischen Kette der Möglichkeiten, die unsere gemeinsamen Vorfahren mit den Menschenaffen dazu gebracht haben könnten, sich weiter und weiter zu entwickeln, bis irgendwann (vor schätzungsweise fünf Millionen Jahren) eine schlauere, oder einfach nur glücklichere Gruppe, ihre Evolution beschleunigte, während der Rest unserer "Affen-Verwandtschaft" in der Evolution "stecken" blieb (das heißt, keinem weiteren Drang nach Verbesserung ausgesetzt wurde).
In den Worten von Hanno Sauer (auf Seite 23) klingt solche Analyse folgendermaßen:
"Diese Fragen bringen uns zurück zu den klimatisch-geologischen Veränderungen, die durch den Großen Afrikanischen Grabenbruch entstanden. ... Die Destabilisierung unserer Umwelt und die Tatsache, dass wir in weitaus drastischerem Ausmaß dem Zugriff gefährlicher Raubtiere ausgesetzt waren, erhöhten den Druck, diese neue Verletzlichkeit durch verbesserten gegenseitigen Schutz zu kompensieren. Wir fanden Rückhalt und Stärke in größeren Gruppen mit engerer Zusammenarbeit. Wir Menschen sind das, was aus den intelligentesten Affen wird, wenn man diese fünf Millionen Jahre lang dazu zwingt, auf offenen Flächen in großen Grasslandschaften zu leben."
Die Perioden der Zeit in unserem quantisierten Universum sind aber immer endlich. Nach ihrem Ablauf kommt immer zu einem Umbruch in der Evolution des Sonnensystems, und dadurch auch in der Evolution des Lebens auf der Erde. So ein kosmischer Quantensprung einer bestimmten Stufe der Kosmischen Hierarchie des Sonnensystems (zwischen der höchsten Stufe 9 und der niedrigsten, kosmisch noch relevanten Stufe 4) bedeutet praktisch immer zuerst mehrere Einschläge der entsprechend großen kosmischen Brocken auf die Erdoberfläche. Die dadurch verursachten, mehr oder weniger globalen, Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche, Erdrutsche und Waldbrände, verursachen einen entsprechend tiefen Einbruch im Leben der Fauna und Flora, was die Lebewesen letztendlich gemeinsam als eine Umweltkatastrophe empfinden. Die meisten Gruppen der Organismen überleben solche Umweltkatastrophen der Stufen 9 bis 5 nicht. Die traditionelle Wissenschaft erkennt bis heute nur fünf von solchen sogenannten "Massenaussterben". In Wirklichkeit, laut meiner Universalen Zeitskala, seit der Explosion des Lebens vor etwa 550 Millionen Jahren, passierten 2 Umweltkatastrophen der Stufe 8, 22 Umweltkatastrophen der Stufe 7, 22x12 Umweltkatastrophen der Stufe 6, und noch 12-mal mehr Katastrophen der Stufe 5. Die letzte Umweltkatastrophe der Stufe 5 passierte zwischen 10000 und 6000 Jahren vor heute (mit ihrer Spitze im Jahr 4720 vor dem Beginn unserer heutigen Zeitrechnung).
Solange die ernsthafte Evolution-Forschung diese Katastrophen, und besonders die letzte von ihnen, nicht berücksichtigt, werden wir die klugen Fragen von Hanno Sauer nicht wirklich klug beantworten können.
Im letzten Kapitel: Schluss; "Die Zukunft von allem", auf Seite 330, fragt schließlich Hanno Sauer:
"Wie geht es weiter? Was dürfen wir hoffen, was müssen wir fürchten?"
Sein Vorschlag einer Antwort auf diese Fragen ist folgender:
"Mit der Entwicklung der Moderne wurden die bestehenden Ungleichheiten und moralischen Verfehlungen von Krieg, Völkermord, Diskriminierung und Ausbeutung einer aufgeklärten Gesellschaft zunehmend moralisch unerträglich. Die endgültige Umsetzung der Forderung nach Freiheit und Gleichheit für alle wurde, beschleunigt durch die katastrophalen Erfahrungen des 20.Jahrhunderts, immer dringender. ... Es wird sich zeigen, ob wir die Fähigkeit haben, Werte und Strategien zu entwickeln, die global und langfristig belastbar sind. Wie lässt sich soziale Kooperation auf der Ebene der gesamten Menschheit, inklusive weit in der Zukunft lebender Generationen, ermöglichen? Diese Aufgabe stellt sich uns zum ersten Mal: Wir wissen nicht, ob wir dazu in der Lage sind oder ob wir uns eine Welt geschaffen haben, in der wir nie mehr zu Hause sein können."
Meine (P.J.) Antwort auf diese Zukunftsfragen habe ich in fünf meiner neusten Büchern gegeben. Wenn Du an meinem Vorschlag zu einer realen Verbesserung unserer Demokratie interessiert bist, schau mal darein (https://naturics.info/andere-wichtige-buecher/).