Heute spreche ich besonders die 25(+/-10)jährigen an, die im Jahre 2050 die Chance haben, noch in voller Blüte ihres Lebens da zu sein. Ich behaupte, Ihr habt mehr Gründe für Optimismus als für Pessimismus. Versuchen wir uns gemeinsam in Eure Zukunft einzudenken. Ich gehe sogar so weit, dass ich vermute, die Chancen stehen sogar sehr gut, dass Ihr in dreißig Jahren wie im Paradies leben werdet.

Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht:

1. Alle heutigen Diktatoren sind tot.
2. Die meisten der betrügerischen Banken sind bankrott.
3. Alle schrecklichen Waffen von gestern und heute sind Schrott.
4. Die Erderwärmung ist für die nächsten Jahrhunderte kein Thema mehr.
5. Die wenigen Kinder, die Euch noch bleiben, sind Euch endlich das Wichtigste, was Ihr habt.
6. Das Glück dieser Kinder dauerhaft sichern zu können, wird Euch eben das Gefühl des Lebens im Paradies geben.

So einfach könnte es gehen. Klingt überhaupt nicht utopisch, oder? Aber sicher, von alleine kommt es nicht dazu. Was müsste man also dafür tun in den kommenden Jahren bis 2050?

Das Wichtigste, Ihr habt endlich einen Plan – das Renaturieren der menschlichen Familien. Ihr kennt die notwendige Richtung – die Familiäre Demokratie aufzubauen. Und Ihr habt die Gelegenheit sofort damit anzufangen. Ja, sofort. Nach 16 Jahren Kohl, und 16 Jahren Merkel, es kann endlich was Neues geschafft werden. Die Mittel haben wir dafür. Die Corona-Pandemie hat die Quellen entlarvt. Wenn es um das Überleben der „Alten Garde“ geht, stehen plötzlich Milliarden Euro zu Verfügung. Warum also nicht für das Überleben unserer Spezies?

Ich würde sogar sagen, Ihr könntet noch mehr Geld mobilisieren. Sagt, zum Beispiel, Herrn Scholz, er soll den Amerikaner sagen, wir brauchen in den nächsten 30 Jahren unsere 2% von BIP nicht für neue Waffen, sondern für unsere Zukunft. Amerikaner sollen ihr eigenes militärisches Schrott selber bezahlen. Der Putin hat das verstanden. Er stellt seine eigenen Waffen bereits heute zum Schau (zum Abschrecken?), bevor sie morgen, oder übermorgen, unbrauchbar werden (Gelobt sei die Natur mit dem Rost). Sagt auch der Frau Baerbock, sie soll sich weigern, diesen Stall der Außenpolitik der „Alten weißen Männer“ auszumisten. Sie soll das wichtigste Ministerium der neuen Bundesregierung gründen, das Familienministerium, ein Ministerium unabhängig von allen anderen, mit dem Veto-Recht im Parlament und wo auch immer das nützlich sein könnte. Sie könnte sich Euch sogar anschließen, und eigene Enkelkinder glücklich machen. Vielleicht denkt sie schon heute daran. Aber macht sie wirklich alles mögliche, um den Traum zu verwirklichen? Sieht nicht danach aus. Als Außenministerin unter männlichen Konkurrenten kann sie keinen Menschen glücklich machen.

Und wenn man schon gemeinsam (mit oder ohne Frau Baerbock) über die nahe Zukunft der Jugend nachdenkt, dann sind zwei Änderungen unvermeidbar. Die Gesundheit und die Ausbildung. Und das sind genau diese zwei Zweigen unseres sozialen Lebens, welche die „Alte Garde“ freiwillig niemals ändern wird. Da muss ein Zwang im Parlament ausgeübt werden. Da müssen neue Gesetze hin.

Was die Gesundheit angeht, die Lösung scheint auf der Hand zu liegen. Alle Menschen in allen Berufen des Gesundheitssektors müssen ab sofort (also ab 1 Januar 2022) doppelt so viel verdienen wie noch heute (einige vielleicht noch mehr). Das ewige Jammern: „Es fehlen uns Fachkräfte“ sollte endlich bestraft werden. „Bis 2030 werden uns 10 Tausende Fachkräfte fehlen“; na und? Passiert weiter nichts? Also entscheidet Ihr: Morgen soll die Entscheidung getroffen werden: Wir rekrutieren die besten Ausbilder in diesen Berufen. Übermorgen sollen die entsprechenden, exzellent ausgestatteten Schulen öffnen, damit nach fünf (oder mehr) Jahren Tausende neue Menschen sich um diese freien Stellen bewerben können.

Was die allgemeine Edukation betrifft, muss man genau so radikal vorgehen. In wenigen Wochen müssen die besten Köpfe (Soziologen, Psychologen, Erzieher, Humanwissenschaftler, Naturwissenschaftler; aber keine „Alten“, mit langjähriger Erfahrung, sondern welche mit jungem Geist und Ideen) eine neue Struktur der Ausbildung unserer Kinder und Jugend vorstellen. Mein Vorschlag (in meinem neusten Buch) ist folgender.

Bildungsberufe müssen attraktiv werden. Der Stundenlohn aller Lehrer soll verdoppelt werden. Die Schulklassen sollen halbiert werden. Für jede Klasse von 20 Schülern sollen drei Lehrer gleichzeitig tätig sein. Ein/e Lehrer/in für die begabtesten 5 Schüler, ein/e Lehrer/in für die Hauptgruppe der Klasse, und ein/e Lehrer/in für die fünf langsamsten Schüler. Alle drei Gruppen sind vorteilhaft für den Erfolg der kollektiven Bildung und sollen nicht getrennt werden. Wenn die Mehrheit der Schüler einer Klasse mit einem Lehrer (einer Lehrerin) unzufrieden sein sollte, muss ein Wechsel des Lehrers/Lehrerin mit Frist von maximal einem Monat gewährleistet werden. Ein/e zweimal mit Begründung abgelehnte Lehrer/in darf nicht mehr als Lehrer/in arbeiten.

Es sind alles machbare Änderungen. Und sie sind notwendig, wenn wir es wirklich ernst meinen, dass wir etwas Vernünftiges für die Zukunft der Menschheit machen wollen. Also Ihr 25(+/-10)jährigen, wollt Ihr es mindestens versuchen, ein Paradies auf der Erde herzustellen? Vor zehntausend Jahren hat das schon mal geklappt. Warum also nicht wieder 2050? Ich bin da ziemlich optimistisch.