Nach der öffentlichen Diskussion im letzten Jahr über die Rückgabe der kulturellen Schätze, die während der kolonialen Periode unserer Geschichte vielen anderen Völker der Erde geraubt wurden, wissen wir alle, was der Begriff "kulturelle Aneignung" bedeutet. Man übernimmt die kulturellen Errungenschaften (sowohl die Ideen, wie auch die Gegenstände) anderer Gruppen von Menschen, und betrachtet (oder sogar verkauft) sie als die eigenen. Obwohl man zu ihrer Entstehung nichts beigetragen hat. Und obwohl man selber meistens nicht in der Lage ist, ihre ursprüngliche Bedeutung und ihren kulturellen Wert für ihre Schöpfer zu verstehen. Nichtsdestotrotz, die ehemaligen Kolonialmächte versuchten Jahrzehnte lang die "geraubte Kultur" in ihre eigene kulturelle Beschreibung der Welt, in der wir leben, zu integrieren (sich diese aneignen).

Dass so eine Handlung von Grund auf falsch ist, das versteht sich heute von sich selbst. Dass aber ein ähnlich falsches Handeln, aber auf noch viel breiterer Basis, seit dem Beginn der technisch-wissenschaftlichen Revolution unbedenklich im Gange ist, darüber sind sich nur wenige von uns bewusst. Ich spreche hier von der wissenschaftlichen Aneignung, der fast selbstverständlichen Aneignung von wissenschaftlichen Ideen der anderen Menschen. Dabei ist die wissenschaftliche Beschreibung der Welt, in der wir leben, genauso viel (wenn nicht sogar noch mehr), wie die kulturelle Beschreibung, eine nur intersubjektive "Vision" von unserer Welt, und keine absolute oder eindeutige, und sicherlich auch keine endgültige Beschreibung derselben.

Was bedeutet das praktisch für uns alle? Nur die wenigen von uns (Menschen) sind an der "Schöpfung" der wissenschaftlichen Beschreibung des Universums beteiligt. Alle anderen übernehmen stillschweigend die aktuellste "Vision" (die aktuellsten Ideen) der Wissenschaftler als ihre eigene Beschreibung (und Verständnis) der Welt, in der wir alle leben. Die Ingenieure, die Techniker, die Politiker, aber auch alle anderen wissenschaftlich interessierten Menschen, übernehmen die wichtigsten Ideen der Wissenschaft als die eigenen, und behaupten, dass diese ihre eigene "reale" Welt beschreiben. Diese Ideen sind aber niemals die absoluten Wahrheiten. Ändert sich das wissenschaftliche Paradigma, ändern sich auch die wichtigsten wissenschaftlichen Ideen. Dann müssen sogar die Wissenschaftler selbst ihre "Vision" (ihre Ideen) ändern; und ihnen folgend, auch alle anderen Menschen. Die Wissenschaftler (und besonders die älteren von ihnen) sind aber die konservativste Gruppe der Menschen überhaupt. Deswegen ist ein Paradigmenwechsel in der Wissenschaft ein sehr zähes Prozess.

Was aber passiert in der Zwischenzeit, nachdem das neue Paradigma (mit seinen neuen Ideen, mit seiner neuen Beschreibung der Welt) bereits "vorhanden" ist, aber die meisten Wissenschaftler noch nicht davon erfahren haben, und es sich noch nicht angeeignet haben? Ich denke, in so einem Fall müssten die jüngeren Wissenschaftler die Initiative ergreifen und den Paradigmenwechsel vorantreiben, ohne auf die "alte Garde" zu warten.

In solcher Zwischenzeit sind wir gerade in den letzten Jahren gelandet. Meine Universale Philosophie des Lebens ist das neue Paradigma, die neue wissenschaftliche Beschreibung des Universums und des Lebens in ihm. Deswegen versuche ich, durch meine online Aktivitäten, aber auch durch meine Bücher, die jungen Wissenschaftler mit den Ideen des neuen Paradigmas vertraut zu machen. Wenn Du auch zu dieser Gruppe gehörst, mach doch aktiv mit, beteilige Dich, frage nach, sei Botschafter des neuen Wissens. Nicht nur "Klimawende", nicht nur "Energiewende", aber auch eine "Bewusstseinswende" und auch eine notwendige Wende im Zusammenleben aller Menschen der Welt, können alle nur mit den Ideen des neuen Paradigmas rechtzeitig bewältigt werden.

Und noch ein Wort an die Älteren von uns. Die Erste Globale Zivilisation, die alle heutigen Menschen der Erde gleichzeitig und gleichberechtigt betrifft, ist keine Vision mehr, sie ist Realität geworden. Je schneller die alten Generationen von uns das begreifen und akzeptieren, desto weniger Schaden werden wir der Erde und uns selber anrichten, bevor wir die Erde "planmäßig" verlassen werden.

Zusammenfassend, die wissenschaftliche Aneignung kann ein Fluch sein, wenn sie den weiteren Fortschritt der Wissenschaft ausbremst. Auf der anderen Seite, kann sie jedoch, im Unterschied zu der kulturellen Aneignung (die, ohne die Zustimmung der Kulturschaffenden, immer nur ein Raub ist), auch ein Segen sein, für alle Schüler und andere Wissenschaft-Nutzenden, weil sie nicht persönlich jede wissenschaftliche Idee oder Entdeckung selber neu fassen bzw. machen müssen.