UP22. Was bleibt der Welt, wenn wir sterben?

Was für uns alle nach dem Tod von Nikolaus Kopernikus, Albert Einstein, Theodore Roosevelt, oder Mutter Theresa geblieben ist, das wissen wir ziemlich genau. Was aber nach dem Tode der aller anderen, meistens namenlosen Menschen, geblieben ist, das ist uns nur selten bewusst. Zu Unrecht, weil das eben wir alle - also einfach die heutige Weltbevölkerung - sind. Ohne diesen Beitrag der aller Namenlosen wären auch die Beiträge der Berühmtheiten wertlos, weil es niemanden gäbe, um diesen Wert wahrzunehmen. Ist der Beitrag der Namenlosen nur deswegen weniger Wert, weil wir ihre Namen niemals kennenlernen werden? Auf keinen Fall. Ohne die Millionen der einfachen, aber erfolgreichen Familiengründungen der Namenlosen Menschen wäre die Menschheit schon längst ausgestorben. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr erscheint mir die Tatsache, dass wir immer noch hier sind, wie ein Wunder, als eine Selbstverständlichkeit. Trotz aller schrecklichen Kriege und Epidemien des Mittelalters (einschließlich des 20. Jahrhunderts) gab es immer noch genug namenlose Männer und Frauen, die zusammen genug geistig gesunde Kinder hochgezogen haben, damit die Generationen-Kette der Menschheit nicht abgebrochen werden wurde. Die geistige Gesundheit dieser Kinder musste (statistisch gesehen) stabil genug gewesen sein, damit diese Kinder ihre eigenen Familien gründen wollten, wenn die Zeit dazu gekommen war.

Die heutige "Ära" der Weltbevölkerung birgt in sich eine große Gefahr für diese Kontinuität. Die Philosophie der individuellen Freiheit und des Rechts auf die individuelle Selbstbestimmung und Verwirklichung der eigenen Träume von jedem von uns scheint mir für diese evolutionäre Kontinuität noch mehr tödlich zu sein, als die alle Schrecken der Mittelalterlichen Zivilisation. Deutschlandweit sind heute 37,2 % aller Haushalte Singlehaushalte. 27,6 % aller Haushalte bewohnen Paare ohne Kinder. Und nur 24,9 % (also ein von vier) Haushalte beherbergen Paare mit Kindern. In Berlin sind diese Zahlen noch mehr alarmierend: 49,1 % aller Haushalte sind Singlehaushalte, 22,5 % Paare ohne Kinder und nur 15,4 % Paare mit Kindern. In 40-60 Jahren, wenn alle diese Singelpersonen und Kinderlose Paare tot sind, wer bleibt in Deutschland, wer bleibt in Berlin? Die Einwanderer? Wahrscheinlich. Aber nicht nur die Deutschen, sondern alle schwachen westlichen Demokratien von heute schaffen sich auf diese Weise selber ab.

Aber es ist noch nicht ausgeschlossen, dass man bald begreifen wird, dass man nicht weiter so wie bisher die Menschheit in den Ruin treiben kann. Denn der demographischer Ruin bedeutet auch den ökonomischen und den politischen Ruin. Dazu braucht man keine neue militärische Bedrohung. Der laufende Klimawandel scheint mir in diesem Zusammenhang nur eine drittrangige Bedrohung.

Ich sehe keine andere Möglichkeit diesen Trend abzuwenden, als die Rückkehr zu einer Gesellschaft der gesunden Familien. Und wenn die Demokratie auch überleben soll, dann nur als eine Familiär-Partizipative Demokratie, die ich bereits früher in dieser App und in meinem Buch "Ich, Du, und Wir Alle" beschrieben habe. Viel Zeit zum Überlegen bleibt uns nicht mehr.

UP21. Krieg in der Ukraine zeigt, wie schwach unsere Demokratie ist

Heutzutage soll man die Menschen nicht mehr geographisch in die Europäer, Asiaten oder Afrikaner teilen. Man Muss sie aber leider immer noch nach ihren historischen Ansichten unterscheiden. Es gibt eine Mehrheit der Menschen, die die mörderische Mittelalterliche Zivilisation gerne hinter sich lassen möchten. Es gibt aber auch immer noch eine kleine Minderheit, die das Mittelalter nicht verlassen wollen. Sie stecken intellektuell immer noch in den Denkmuster der Eroberer, der Inquisitoren, der Konquistadoren, oder sogar der Weltherrscher. Diese Minderheit muss man so bald wie möglich so isolieren, wie man es mit einem seiner schlimmsten Vertretern, dem Napoleon Bonaparte am Ende seiner verbrecherischen Raubzüge getan hat.

Im 18. und 19. Jahrhundert war die Idee der Demokratie noch nicht so weltweit verbreitet wie heute. Aber auch heute versteht man noch nicht so richtig, worum es im Grunde dieser Idee ankommt. Es geht nicht um das Beherrschen der Welt durch die Menschen, das "Weltvolk". Es geht überhaupt nicht um "Beherrschen". Viel mehr geht es um das gemeinsame Verwalten aller Naturgüter, die die Natur uns anbietet. Dabei liegt das Haupt-Missverständnis der Idee der Demokratie in der Art, wie wir alle zusammen diese gemeinsame Verwaltung verwirklichen können. Das Leben, auch der heutige Krieg in der Ukraine, zeigt uns deutlich, dass wir - das "Weltvolk" - uns nicht als eine bürokratische Ansammlung von Individuen betrachten dürfen. Als eine Ansammlung von erwachsenen Menschen, die alle eine gleichwertige und gleichberechtigte Stimme bei jeder Entscheidung haben wollen und sollen. Das kann niemals funktionieren. Weil wir nicht alle gleichaltrige Erwachsenen sind. Und zwar ganz natürlich nicht. Es dauert etwa 22 Jahre bis ein Kind wirklich konstruktiv mitreden kann, wenn es um die weltumspannenden Fragen geht. Und es dauert noch länger am Ende eines erfüllten Lebens, wenn ein alter Mensch keine Lust und Kraft mehr hat, sich mit solchen Problemen herumzuschlagen.

Kurz gesagt, die Mitglieder einer 3-Generationen-Familie werden am besten und effektivsten durch einen durch diese Familie freigewählten Mitglied dieser Familie vertreten. Statt 12 potenziellen gleich berechtigten Stimmen einer 12-Köpfigen 3-Generationen-Basisfamilie haben wir dann nur noch 1 Stimme des Vertreters. Diese praktische (und notwendige) Verringerung der Zahl der demokratischen Stimmen geht noch weiter in die höheren Stufen des demographischen Spektrums der Weltbevölkerung. 12 Basisfamilien einer Großfamilie wählen demokratisch einen gemeinsamen Vertreter dieser Großfamilie, der mit seiner einzigen Stimme die Meinung aller (statistisch gesehen - 144) Mitglieder seiner Großfamilie repräsentiert. Und, was ist noch genau so wichtig, dieser Vertreter kennt noch persönlich alle die Menschen, die er repräsentiert. Er kennt die Meinungen und Wünsche von ihnen allen.

Diese Prozedur geht noch weiter, bis auf die höchste Ebene der Weltverwaltung, die sich aus den Repräsentanten aller (statistisch gesehen 140-150) Nationen der Welt zusammensetzt. Und alle diese Vertreter der Nationen kennen sich noch und respektieren auch persönlich. Keine der Nationen, die auf dieser Familiären Demokratie aufgebaut ist, kommt jemals auf die kriminelle Idee eine andere Nation militärisch bekämpfen zu wollen. Schon alleine die Eltern und Großeltern, oder auch Onkel und Tanten eines solchen potenziellen Kriminellen würden ihn rechtzeitig unter Hausarrest setzen oder auf eine andere Weise unschädlich machen. In einer Familiär-Partizipativen Demokratie haben Putins von Kindheit an keinen Platz mehr.

UP20. Kein Mensch ohne Gemeinschaft

Kein menschliches Kind wird jemals zu einem gesunden, erwachsenen Menschen werden können, ohne eine Gemeinschaft, in die es von Geburt an eingebettet wird. Erst die immer noch relativ junge Epigenetik hat uns belehrt, dass nicht die Gene alleine, sondern die soziale Umwelt, in der ein Kind aufwächst, den entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung dieses werdenden Menschen hat. Kein Kleinkind kann sich dem Einfluss seiner sozialen Gemeinschaft entziehen. Erst ein Jugendlicher kann anfangen zu realisieren, dass unter Umständen seine Umwelt schädlich für ihn sein kann, und kann anfangen gegen diesen Einfluss zu rebellieren.

Diesen philosophischen Übergang vom Individuum zum sozialen Wesen hat auch Philip Pettit in seinem neusten Interview (bei Barbara Bleisch; 3sat, die Sternstunde der Philosophie, vom 13. Februar 2022) betont. Trotzdem, auch er verfolgt immer noch eher der traditionellen (teilweise auf seiner Begeisterung für Albert Einstein basierenden) Überbewertung des logischen Denkens über die von mir bevorzugten Gefühle. Nach meiner Universalen Philosophie ist das Fühlen die höchste Stufe der geistigen Aktivitäten eines jeden Menschen. Auch seine soziale "Einbettung" basiert viel mehr auf Gefühlen (geliebt, anerkannt, willkommen zu sein) als auf einem logischen Kalkül, was sich für ihn lohnt, oder auch nicht lohnt.

Genau aus diesem Missverständnis der traditionellen Philosophie folgt auch die gewisse Ratlosigkeit von Philip Pettit, wenn es um einen konkreten Vorschlag geht, welche praktischen Strukturen eine wünschenswerte Demokratie aufbauen sollte, um dauerhaft die Freiheit aller Menschen gleichzeitig gewährleisten zu können. Und genau deswegen trägt mein neustes Buch ("Ich, Du, und Wir Alle") den Untertitel: "Woher kommen wir, und wie können wir eine Familiäre Demokratie aufbauen". Mein Vorschlag in dieser Hinsicht ist eine Struktur der demographischen Hierarchie der sozialen Gemeinschaften, die auf der natürlichen Zugehörigkeit eines jeden Menschen zu seiner Basis Familie und seiner Großfamilie aufbaut. Nur so eine natürliche "Einbettung" aller Menschen in ihre jeweils eigenen sozialen Gemeinschaften können jedem einzeln und allen gemeinsam das Gefühl der Freiheit im Sinne Philip's Pettit geben, also das Gefühl von keinem anderen Menschen (auch nicht von der eigenen Familie) beherrscht zu werden. Nur solche natürliche Hierarchie der menschlichen Gemeinschaften kann (wenn sie richtig funktioniert) jegliche Art von Beherrschung an allen ihren Stufen ausschließen. Häusliche Gewalt, Missbrauch von Kindern und Frauen in den eigenen Familien kann keine andere soziale Organisation besser ausschließen, als die entsprechende Großfamilie. Familiäre partizipative Demokratie ist in meinen Augen die beste Option für unsere langfristige Zukunft. Und für die Zukunft aller anderen Spezies, die noch nicht von uns ausgerottet sind.

Ir7. Der Ursprung der Sonnenstürme liegt nicht in der Sonne

In den letzten Tagen ist das dauerhafte Thema der Sonnenstürme wieder stärker in unseres Bewusstsein gerückt, weil einige spektakuläre Ereignisse auf die Titelseiten der Zeitungen schafften. Zum Einen, hat das private Unternehmen SpaceX fast die gesamte Ladung von fast 50 Satelliten verloren, die eine unerwartete Verdichtung der oberen Schichten der Atmosphäre zum Sturzflug zurück zur Erde gezwungen hatte. Zum Zweiten, soll heute, am Valentinstag, ein nächster Sturm eine ernste Gefahr für unsere hochtechnisierte Weltgemeinschaft mit sich bringen. Es werden die Erinnerungen an das sogenannte Carrington-Ereignis aus dem Jahre 1859 wach. Damals war die Welt aber bei weitem nicht so von der Elektrizität abhängig wie heute. Und zum Dritten, heute hängen wir fast alle von einem funktionierenden Internet ab. Wissenschaftler warnen von einem möglichen Kollaps des gesamten Internets. Um die Folgen für die Menschheit abzuwenden, fordert, zum Beispiel, Sangeetha Abdu Jyothi (von der University of California) Belastbarkeitstests. Nach einem massiven Auswurf der Energie aus der Korona der Sonne hat man schätzungsweise einen halben bis maximal drei Tage Zeit, um sich auf die Ankunft des Sonnensturms vorzubereiten. Man sollte daher Abschaltstrategien für den Ernstfall entwickeln, um einen möglichen totalen Verlust der "Konnektivität" während und nach dem Aufprall zu minimieren. "Fällt das Internet aus, wären die Auswirkungen dramatisch. Allein in den USA sollen sich die wirtschaftlichen Folgen eines einzigen Tages ohne Internet auf sieben Milliarden Dollar beziffern. Kaum vorstellbar, was passieren würde, wenn das Netz mehrere Tage oder sogar Monate nicht funktioniert. Kritische Daten und Funktionen von Suchmaschinen, Finanzdienstleistern und sensiblen Infrastrukturen wie Krankenhäuser sollten laut der Wissenschaftlerin daher dezentralisiert werden."

Andere Wissenschaftler berechnen die Folgen für das Stromnetz der ganzen Nationen. "Würde ein Sonnensturm mit der Stärke des geomagnetischen Sturms von 1859 heute auf die Erde treffen, wären die Auswirkungen gravierend. Eine Studie aus dem Jahr 2013, die die Folgen eines Carrington-Ereignisses auf das damals aktuelle US-Stromnetz untersucht hat, kam zu dem Schluss, dass 20 bis 40 Millionen Menschen alleine in den USA für bis zu zwei Jahre ohne Strom sein dürften, die ökonomischen Kosten würden sich demnach alleine in den USA auf bis zu 2,6 Billionen US-Dollar belaufen."

Einerseits sind wir uns also der Gefahr aus dem All bewusst. Andererseits aber haben wir keine Idee, wann solche Ereignisse in der Zukunft entstehen könnten. Und wovon hängt ihre Intensität ab? Die Beobachtung der Indizien aus den Eisbohrungen in Grönland zeigt uns lediglich, dass ab und zu auch viel stärkere Ereignisse dieser Art möglich sind. Sie würden heute noch mehr und noch stärkere, fast unvorstellbare Verwüstungen in unserer Technik verursachen.

Die traditionelle Wissenschaft kann uns dabei nicht weiter helfen. Der Grund dafür ist, wie in den vorherigen Beispielen des Traditionellen Irrweges, immer der gleiche. Nämlich, das falsche Verständnis unseres Platzes in der kosmischen Umgebung. Das Sonnensystem ist keine Osterinsel im "weiten Ozean" des Weltalls. Und die realen Entfernungen zwischen uns und unseren kosmischen Nachbarn sind auch viel kleiner als wir bis heute vermutet haben. Dadurch ist der Einfluss unserer Kosmischen Hierarchie des Sonnensystems viel stärker, als bisher angenommen. Diese Nachbarn beeinflussen unsere Sonne (und dadurch auch uns auf der Erde) viel stärker als die Prozesse in der Sonne selbst. Die sogenannten Sonnenstürme sind keine Reaktionen auf undefinierte Prozesse im Inneren der Sonne, sondern sie sind eine Reaktion auf die "Einschläge" der kosmischen Energie von draußen auf die Sonnenoberfläche. Die Lieferung der kosmischen Energie zur Sonne kommt eben in Päckchen an, wie auch dieselbe, quantisierte Lieferung zur Erde, welche als die Wandel des globalen Klimas der Erde von uns empfunden werden. Aus diesem Grunde müssen wir auch vermuten, dass die "Sonnenstürme" auch der Periodizität der Kosmischen Hierarchie unterliegen. Am Ende der letzten Eiszeit, in der zeitlichen Nähe zum Pik des letzten kosmischen Quantensprungs der Stufe 5, der zwischen 9000 und 6000 Jahren vor heute kulminierte, soll man die deutlichsten Spuren ähnlicher Ereignisse auch in Eisbohrkernen erwarten. Und eben solche hat man auch gefunden. Das Umdenken ist also möglich.