Heute habe ich die folgende Frage in das Fragenformular der Aktion "Wissenschaftsjahr 2022" (im Themenfeld: "Umwelt, Klima, Erde, Universum") eingegeben:

"Warum nimmt die Zahl der Tage pro Jahr seit Milliarden von Jahren ab; und warum wird diese Erkenntnis nicht weiter wissenschaftlich verfolgt?"

In seinem faszinierenden Buch „Das neue Bild des alten Planeten“ beschreibt Tjeerd H. van Andel seine Feldstudien der Gesteine. Die Beschriftung des ersten Bildes des Buches ist wie folgt: „Viele Korallen und Mollusken zeigen eine feine Riffelung, die das Ergebnis der täglichen Ablagerungen von Schichten aus Kalziumkarbonat ist. Da die Dicke der Schichten vom lunaren Monat und den Jahreszeiten abhängt, können wir mit ihrer Hilfe die Tage eines Jahres zählen. Wir finden, daß diese Zahl zunimmt, wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen.“

Und zwar auf die Zahl 420 Tage eines Jahres vor 600 Millionen Jahren. Früher waren natürlich keine Korallen und Mollusken auf der Erde vorhanden. Der einzige Prozess, der zu solcher Verkürzung der Jahreslänge führen kann, ist die Verkürzung der Umlaufbahn der Erde. Irgendwann in der Vergangenheit wurde die Erde in Richtung der Sonne „geschubst“. Wann und warum, das ist die eigentliche Frage hier?