A14. Ein neues Zuhause für Gwen und Patrick

ich bin zum zweiten Mal von Eurem Film über die „Weite Reise“ begeistert. Jetzt, nach fünf Jahren, plant Ihr ein neues Zuhause für Euch, Eure Kinder, und vielleicht noch anderen (älteren?) Mitglieder Eurer Familie zu errichten. Ihr habt Recht, zum guten Leben braucht man nicht unbedingt Glück. Es reicht, kein Pech zu haben. Und den Mut der Natur zu vertrauen. Da Eure Vision (und Träume) mit meinen ziemlich übereinstimmen, stelle ich Euch meine Vision von globalem Wohnen im Grünen etwas mehr detailliert vor. Vielleicht könnt Ihr etwas davon für Euch übernehmen. Es wäre ein guter Anfang die Phantasie um die Erfahrung zu erweitern.

Es fängt alles mit der allerwichtigsten Frage um den Sinn unseres Lebens. Im breitesten Blick, geht es vor allem um die „Heilung“ der Demokratie. Keine heutige Ausführung der Demokratie ist für die nächsten Jahrhunderte tragbar. In meinem letzten Buch („Ich, Du, und Wir Alle“) schlage ich deshalb vor, uns wieder auf die natürliche Einheit jeder menschlichen Gesellschaft, die Basis Familie, zu besinnen. Ihre natürlichen Quanten-Stufen stellt die folgende Tabelle vor.

Menschliche Gruppe;
Anzahl der Menschen
StufeUntergruppen der GruppeErreichbare
persönliche Kontaktweite
Welt; ~ 5000 M912 Kontinente140 Nationen
Kontinent; ~ 430 M812 Nationen140 Großstädte
Nation; ~ 36 M712 Großstädte140 Städte
Großstadt; ~ 3 M612 Städte140 Bezirke
Stadt; ~ 0.25 M512 Bezirke140 Sippen
Bezirk; ~ 20-21 T412 Sippen140 Großfamilien
Sippe; ~1700312 Großfamilien140 Basis Familien
Großfamilie; ~140212 Basis Familien140 Personen
Basis Familie; 1214 Kinder, 4 Eltern,
4 Großeltern
Alle 12

Nur diese natürliche Hierarchie der einzelnen Stufen unserer Weltgemeinschaft verschafft uns, wie ich meine, eine reale Möglichkeit eine familiär-partizipative Demokratie zu kreieren, in der nicht das Unmögliche versucht wird (nämlich, Milliarden von einzelnen Stimmen zu berücksichtigen), sondern die in der Natur ganz oft beobachtete Regel akzeptiert wird, dass ein Repräsentant einer bestimmten Gruppe diese ganze Gruppe auf den entsprechend höheren Stufen der Demographischen Hierarchie vertreten darf und kann. Diese Regel wird durch die natürliche Begrenzung verursacht, dass jeder von uns maximal 140-150 andere Menschen durch ihres ganzes Leben aktiv begleiten kann. Für mehr aktiver „Menschlichkeit“ reicht unsere biologische „Erkennungskapazität“ nicht aus. Im praktischen Beispiel (aus meinem Buch) erkläre ich das noch etwas genauer.

„Der demokratisch gewählte Verwalter (Anführer) einer höheren Untergruppe kennt noch persönlich die Verwalter von allen 140 Untergruppen zwei Stufen tiefer in der gesamten Organisation der Weltweiten menschlichen Gemeinschaft. Zum Beispiel, der Verwalter einer Stadt kennt persönlich alle Anführer der 140 Sippen, die in seiner Stadt leben. Das ermöglicht ihm alle täglichen Probleme, wie auch die Zukunftspläne dieser Stadt, gemeinsam mit allen Einwohner zu lösen. Das wiederum ist möglich, weil die Anführer der Sippen bereits ihrerseits persönlich die Vertreter aller Basis Familien in jeder einzelnen Sippe kennen. Auf eine ähnliche Weise kennt auch der Chef einer Weltverwaltung, was auch immer wir uns als solche vorstellen wollen, die Anführer aller 140 (heute etwas mehr) Nationen der ganzen Welt. Nur dann, davon bin ich überzeugt, kann man auf eine gerechte und produktive Zusammenarbeit der gesamten Weltgemeinschaft hoffen. Und nur solche gerechte, auf dem wirklichen Vertrauen basierende Zusammenarbeit, kann die Blutspuren der Geschichte wirklich beenden und die Zukunft von mehreren nachfolgenden Generationen sichern.“

Und jetzt direkt zu Euch, liebe Gwen und Patrick. Einer von meinen praktischen Vorschlägen, wie wir die Welt neu organisieren müssen ist, dass kein Privateigentum von keinem Stück der Erde mehr zugelassen werden kann. Die Erde (das Land, die Gewässer, die Atmosphäre) gehören uns allen und müssen von einer Globalen Weltadministration verwaltet werden. Sie wird aber verpflichtet jeder Basisfamilie (von etwa 12 Personen in 3 oder 4 Generationen) 1 Hektar Land für lebenslange Pacht (natürlich kostenlos) zu Verfügung zu stellen (mehr Details brauchen wir hier nicht zu zitieren). Ich stelle mir also vor, eine Basisfamilie, wie die Eure, nutzt so einen Stück Land zum Beispiel so, wie die untere Skizze es vorschlägt. Jedes Kästchen hat die Fläche von 100 m².

Die „Blöcke“ A sind Häuser für die einzelnen Generationen, oder anders geteilten Untergruppen der Basis Familie. B ist gedacht als Haus der Begegnungen für alle Familienmitglieder und für Gäste, und W als Wirtschaftshaus für Einrichtung, die alle gemeinsam nutzen (und dadurch nur einmal für die 12 Personen zu beschaffen wäre). Die gelben Flächen stehen der Kreativität und den Träumen der Einwohner frei zu Verfügung.

So eine Basis Familie lebt aber natürlich nicht alleine. In den benachbarten Flächen wohnen im Idealfall die anderen Angehörigen der Großfamilie Eurer Basis Familie (die Geschwister Eurer Großeltern, Eurer Eltern, Eure – wenn es so weit ist – erwachsenen Kinder mit ihren eigenen Basis Familien. Schätzungsweise werden das 12 Basis Familien. Stellt man sich jetzt Euer neues 1-Ha-Zuhause als ein Blatt eines abstrakten Baumes vor, kann eine Siedlung für Eure Großfamilie so aussehen, wie ein Zweig mit zwölf Blätter (die die Ellipse links oben oder auch rechts unten einschließt). Der ganze Baum wird eine Siedlung für Eure ganze Sippe (mit statistisch 1728 Personen) symbolisieren.

In der roten Ellipse kann man sich alle Einrichtungen vorstellen, die die ganze Sippe gemeinsam nutzen möchte oder muss. Wir träumen jetzt nur noch eine Stufe weiter. Ein Bezirk einer „Stadt“, die 11 weitere Sippen beherbergt, könnte so aussehen.

Obwohl jedes einzelne Blatt noch zu sehen ist, die Gärtnereien, die Spielplätze für Kinder, und sonstiges können durch entsprechende Bewaldung ganz schön in die Natur eingebettet werden. Und trotzdem, man braucht höchstens ein Fahrrad, um die (beruflichen, kulturellen, spirituellen, administrativen) Bezirkseinrichtungen zu erreichen.

Um die Phantasie nicht nur als Utopie enden zu lassen, hier noch einige Zahlen, die beweisen sollen, dass sich auch so dicht besiedeltes Land, wie Deutschland, so einen Traum erlauben könnte, wenn man sich nur traut, die Phantasie in die Erfahrung umzuwandeln.

1 Million Menschen bedeutet (statistisch) 579 Sippen = 48.2 Bezirke = 4 Städte. Ein Zweig unseres abstrakten Baumes (1 Sippe mit 1728 Einwohner) benötigt eine Fläche von etwa 3 km². Das ergibt 1.736 km² für 1 Million Einwohner. Oder andersrum: 40 km² / 1 Bezirk; 480 km² / 1 Stadt; 5760 km² / 1 Großstadt; 69.000 km² / 1 statistische Nation (36 Millionen Einwohner); oder am Ende 142.400 km² /82 Millionen Einwohner (Deutschland). Wichtig zu bemerken, wir haben die „Siedlungsflächen“ ziemlich großzügig bemessen. Aber warum auch nicht?

Deutschland Fläche beträgt 357000 km². Davon sind: Grünflächen (2,2%) 7.686 km²; Landwirtschaft (53,5%) 191.119 km² ; Forstwirtschaft (29,5%) 105.432 km² ; Wasserflächen (1,9%) 6.749 km² ; bebaut sind (8%) 28.500 km². Für Deutschland weist die amtliche Flächenstatistik 51.693 km² Fläche für Siedlung und Verkehr zum Ende des Jahres 2020 aus; davon waren etwa 43,7 % versiegelt.

Würde man gleich damit anfangen, die Agrarflächen, die dazu missbraucht werden, das Essbare zu produzieren, das wir tagtäglich wegwerfen, die Autobahnen, die brachliegenden Industrieflächen und andere unbenutzten Flächen, in unsere „grünen“ Siedlungen umzuwandeln, könnten Eure Enkelkinder, Gwen und Patrick, schon ganz andere, viel enger an die Natur gebundene Kindheit haben, als Eure Generation sie noch erlebt hat.

Z3. Eine wunderbare Reise um die Welt

"Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt."
Ein Film von Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser (wieder in der 3sat-Mediathek).
Im Frühjahr 2013 brachen Gwendolin und Patrick zu einer Reise um die Welt auf, mit dem Vorsatz, kein Flugzeug zu benutzen. Voller Erfahrungen kehrten sie nach 100 000 Kilometern im Sommer 2016 zurück. Dieser großartigsten Dokumentation, die ich jemals gesehen habe, haben beide Filmemacher und Weltreisende viele universal gültigen Bemerkungen über unsere Welt eingeschlossen. Hier unten zitiere ich einige davon.

1) (Gwen) Eigentlich ist das gar keine Reise. Vielmehr ist das ein Lebensabschnitt, in dem wir unterwegs sind.
2) (Gwen) Denn ab heute kann ich sehen, wie es wirklich ist; die Phantasie geht, und die Erfahrung kommt.
3) (Patrick) Heute in einem Jahr wird unser Kind in Mexico geboren werden.
4) Unterwegs sein ist jetzt unser Zuhause.
5) (Patrick) Man hat uns oft gefragt: Hättet ihr einfach Glück? Ich würde sagen: Wir hatten einfach kein Pech. Das ist ein großer Unterschied.
6) (Gwen) Wir sind mit dem Allrad-Jeep gekommen, haben Milch aus Tetrapacks geopfert, und rufen jetzt die Geister der Vergangenheit.
7) (Gwen) Ja, so war die Idee. Bis unser Leben einen anderen Plan entworfen hat.
8) (Patrick) Wie weit ist eigentlich weit? Wir wollen genauso erleben, wie weit die Welt hier draußen ist.
9) (Patrick) Es war mehr die Zeit, die uns die Weite hat spüren lassen.
10) (Gwen) Es ist völlig surreal; auf die 90 Passagiere kommen 110 Köche.
11) Heimat ist, wo hinter jeder Ecke eine Erinnerung lauert.
12) (Gwen) Wir haben Phantasien mit Erfahrung getauscht; haben sehen dürfen, wie bunt und vielfälltig die Welt ist. Haben erlebt, dass sie viel Gutes hat, und dass es wunderbare Menschen dadraußen gibt, ganz egal wo.
13 (Patrick) Und was am Ende bleibt, ist die Erfahrung, die Erfahrung, dass es sich lohnt zu vertrauen.

Der Film ist unbedingt sehenswert, und zum Nachdenken motivierend.

UP18. Knowing is good, feeling is better

Victor Hugo was once supposed to have said, "There is nothing more powerful in this world than an idea whose time has come." It is important to remember this maxim because ideas are also feelings. When an idea is collectively held by a group of people, it will gain in its power. Such an inter-subjective (i.e. shared by many people) idea can move a group to collective action. Thus it has the potential to change the world.

Idea is also related to intuition. Albert Einstein repeated several times that intuition is more important than knowledge. Intuition is also a form of feeling. To sense something is to have a feeling that this sensed something could be important.

Neither idea nor intuition can be described and understood at the level of the currently known activities of neurons and brain quanta. Because idea and intuition always mean a feeling. And a feeling only arises in a living being when the living being can develop the level of the superbrain quanta.

An average superbrain quantum has an extension of about 50 cm. I have already reported on this fact several times in my other articles and books. According to this, our heads are too small to accommodate such quanta. We still feel with our bellies, where the distribution of the simple nerve cells (the basis of the brain quanta, which in turn are the basis of the superbrain quanta) is possible in such dimensions. It is precisely for this reason that I maintain that all larger animals (those of today, as well as those that have been extinct for millions of years) can also have and receive feelings. But also ants, birds and fish, which live in swarms or come together temporarily, must develop a feeling for the environment (and its dangers).

From this, we too could learn something new. Not only in a football stadium or at a demonstration against or for something that is important to us, but also in daily life, it would be beneficial to become aware of this potential. Also, living as a member of a group of people who accompany, understand and even love us all our lives develops much more power (in the sense of potential) to make the world a better place than today's "atomised" world of individualists and egoists. This is the main reason why I have a great hope that the "renaturalisation" of the institution of extended families can bring our world community through the rounds of the 21st century and the 3rd millennium.

So if you feel a need to do something but don't quite understand where the feeling is coming from, take a look around your "life group". Ask the other people in your group what they think (or feel) about your feeling. If they also think it is important and good, don't worry about rational knowledge in the first place. Your feeling is more important. Act accordingly.

UP18. Wissen ist gut, fühlen ist besser

Victor Hugo sollte mal gesagt haben: „Es gibt nichts mächtigeres auf dieser Welt, als eine Idee, derer Zeit gekommen ist.“ Es ist wichtig sich diese Maxime zu merken, weil Ideen auch Gefühle sind. Wenn eine Idee von einer Gruppe von Menschen gemeinsam vertreten wird, wird sie an ihrer Macht gewinnen. So eine inter-subjektive (also von vielen Menschen geteilte) Idee kann eine Gruppe zu gemeinsamen Handeln bewegen. Dadurch hat sie das Potential die Welt zu verändern.

Idee ist auch mit Intuition verwandt. Albert Einstein wiederholte mehrmals, dass Intuition wichtiger als das Wissen sei. Intuition ist auch eine Form von Gefühl. Irgendetwas zu erahnen bedeutet ein Gefühl zu haben, dass dieses gefühlte Etwas wichtig sein könnte.

Weder Idee noch Intuition kann man auf der Ebene der heute bekannten Aktivitäten von Neuronen und Hirnquanten beschreiben und verstehen. Weil Idee und Intuition eben immer ein Gefühl bedeuten. Und ein Gefühl entsteht erst dann in einem Lebewesen, wenn das Lebewesen die Ebene der Superhirnquanten entwickeln kann.

Ein durchschnittliches Superhirnquant hat eine Ausdehnung von etwa 50 cm. Über diese Tatsache habe ich bereits mehrmals in meinen anderen Artikeln und Büchern berichtet. Demnach sind unsere Köpfe zu klein, um solche Quanten zu beherbergen. Wir fühlen immer noch mit dem Bauch, wo die Verteilung der einfachen Nervenzellen (der Basis der Hirnquanten, die wiederum die Basis der Superhirnquanten sind) in solchen Dimensionen möglich ist. Eben aus diesem Grund behaupte ich, dass alle größeren Tiere (die heutigen, wie auch die seit Jahrmillionen ausgestorbenen) auch Gefühle haben und empfangen können. Aber auch Ameisen, Vögel und Fische, die in Schwärmen leben oder sich vorübergehend zusammenfinden, ein Gefühl für die Umwelt (und deren Gefahren) entwickeln müssen.

Daraus könnten auch wir etwas Neues lernen. Nicht nur in einem Fußballstadion oder auf einer Demonstration gegen oder für Etwas, was uns wichtig ist, sondern auch im täglichen Leben, wäre es von Vorteil, sich dieses Potentials bewusst zu werden. Auch ein Leben als Mitglied einer Gruppe von Menschen, die uns das ganze Leben begleiten, verstehen und sogar lieben, entwickelt viel mehr Macht (im Sinne von Potential) die Welt zu einem besseren Ort zu machen, als die heutige, „atomisierte“ Welt der Individualisten und Egoisten. Das ist der Hauptgrund, warum ich eine große Hoffnung habe, dass die „Renaturierung“ der Institution der Großfamilien unsere Weltgemeinschaft über die Runden des 21. Jahrhunderts und des 3. Millenniums bringen kann.

Wenn Du also ein Gefühl verspürst, etwas machen zu müssen, aber nicht ganz verstehst, woher das Gefühl kommt, schau Dich mal in Deiner „Lebensgruppe“ um. Frage die anderen Menschen in Deiner Gruppe, was sie zu deinem Gefühl meinen (oder auch fühlen). Wenn sie das auch wichtig und gut finden, kümmere Dich nicht in der ersten Linie um das rationale Wissen. Dein Gefühl ist dann wichtiger. Handle danach.